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Fortbildung: Mit Löschrucksack und Feuerpatsche gegen Vegetationsbrände

09.08.2019 013Gut besucht war am 9. August 2019 der Schulungsraum der Feuerwache Seesen, wo im Rahmen eines Lehrgangs für die Führungskräfte der Feuerwehren aus Seesen und Rhüden wichtige Erkenntnisse gesammelt werden konnten.

Mit vor Ort waren auch Stadtbrandmeister Jürgen Warnecke, sein Stellvertreter Klaus Kiehne und Uwe Zimmermann, Fachbereichsleiter Ordnung der Stadt Seesen. Sie alle waren gekommen um sich von Ausbilder Carsten Kranz, vom Waldbrandteam – Verein für Wald- und Flächenbrandbekämpfung e.V. aus Vechelde, fortbilden zu lassen. Das Waldbrandteam ist ein Verein von Feuerwehrmitgliedern, die ehrenamtlich kommunale und örtliche Feuerwehren bei Vegetations-, Wald- und Flächenbränden unterstützen, und in Theorie und Praxis fortbilden. Durch die extremen Wetterlage in diesem und den vergangenen Jahren sind die Wald- und Vegetationsbrände extrem gestiegen. Da für diese Brände andere Einsatztaktiken als für Gebäudebrände erforderlich sind, hatte Ortsbrandmeister Timo Hurlemann aus Rhüden diesen Lehrgang organisiert und die Vertreter der Freiwilligen Feuerwehren aus Seesen und Rhüden eingeladen, um sie auf einen einheitlichen Stand bei der Bekämpfung dieser Brände zu bringen, und sie das erlangte Wissen in ihren Ortsfeuerwehren weitergeben können.

Viele glauben, dass eine Glasscherbe oder eine weggeworfene Zigarette einen Flächenbrand entfachen kann. Doch die Wissenschaft hat belegt, dass eine PET-Flasche gefüllt mit einer Flüssigkeit, viel gravierender ist. Denn diese funktioniert wie eine große Lupe. Kommt der Sonnenstrahl darauf, kann die Wirkung verheerend sein. Ein Flächenbrand droht. In 99 Prozent der Fälle entsteht solch ein Feuer durch Fremdeinwirkung. Solche und weitere Details haben die 30 Brandschützer aus Seesen und Rhüden von Ausbilder Carsten Kranz vom Verein für Wald- und Flächenbrandbekämpfung aus Vechelde vermittelt bekommen.

Es folgte zunächst eine informative und kurzweilige theoretische Fortbildung, in der Carsten Kranz die anwesenden Feuerwehrmitglieder über die neusten Einsatztechniken, die Durchführung eines Löchangriffs bei Vegetationsbränden und das Einrichten von Sicherheitszonen informierte. Auch die Sicherstellung der Kommunikation an der Einsatzstelle wurde den Anwesenden vermittelt. Anhand von Videomaterial zeigte Kranz das Verhalten des Feuers bei unterschiedlichen äußeren Einflüssen wie Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Sonneneinstrahlung, Geländebeschaffenheit, der Art des Brennmaterials und erklärte das Verhalten von Boden- und Kronenfeuern.

Nach einer wohlverdienten Mittagspause ging es dann zum praktischen Teil auf einen nahe gelegenen Acker. Erfreulich für die Seesener, dass sie von ihrem Feuerwehrkameraden und Landwirt Jürgen Hirschfeld ein 2.500 Quadratmeter großes Stoppelfeld an der B 243 in Richtung Bornhausen zur Verfügung gestellt bekommen haben. Wichtig ist der enge Austausch mit den ansässigen Landwirten. Denn im Ernstfall holt die Feuerwehr diese dazu, denn nur sie verfügen über die notwendige Technik, um eine Schneise mit dem Grubber zu pflügen, damit der Brandherd eingedämmt werden kann. So auch am gestrigen Freitag, um ein Übergriff auf benachbarte Felder zu verhindern.

Eines zeigt sich, die wichtigsten Utensilien im Kampf gegen die Flammen sind zum einen die Löschrucksäcke und zum anderen die sogenannten Feuerpatschen. Der Einsatz von D-Schläuchen mit Hohlstrahlrohren wurde ebenfalls behandelt. Laut Jürgen Warnecke verfügen die Feuerwehren im Stadtgebiet über 60 Feuerpatschen und fünf Rucksäcke. Über die Jahre haben die Brandschützer diese Ausrüstung teils aus Spenden oder mit Hilfe der Mitgliedsbeiträge selbst angeschafft.

Fünf Rucksäcke haben Seesens Brandschützer. Dieser Standard der Ausrüstung begeistert den Ausbilder. „Für eine Feuerwehr, die hauptsächlich auf der Autobahn oder mit Gebäudefeuern zu tun hat, ist das beachtlich“, betonte Carsten Kranz. Der Ausbilder hat Erfahrung, er war unter anderem schon bei der Brandbekämpfung in Portugal im Einsatz. Gefallen hat ihm, dass die Brandschützer voll mitzogen, aufgeschlossen für Neues sind und die Theorie wunderbar umsetzten.

Der Löschrucksack ist zehn Mal effektiver als die Patsche und funktioniert so ähnlich wie eine Wasserpistole. Mit wenig Wasser wird hier eine große Wirkung erzielt. Denn in der Feldmark ist die nächste Wasserstelle oft weit entfernt. „Ihr könnt schon einmal beginnen, während eure Kameraden die Schläuche anschließen“, so der Ausbilder.

Wie schon erwähnt waren auch Stadtbrandmeister Jürgen Warnecke, sein Stellvertreter Klaus Kiehne und Uwe Zimmermann, Fachbereichsleiter Ordnung der Stadt Seesen bei der Fortbildung dabei. Für sie ging es auch um wichtige Erkenntnisse. Fakt ist, es wird im Seesener Stadtgebiet nicht die letzte Ausbildungseinheit dieser Art gewesen sein. Vor allem sollen im Weiteren auch die Ortsfeuerwehren geschult werden. Im kommenden Jahr ist es dann so weit, damit die Einsatzkräfte auf den Ernstfall vorbereitet sind und optimal reagieren können. Die Vegetationsbrände nehmen zu – 2018 gab es im Landkreis Goslar 92 solcher Feuer, davon gut 15 im Seesener Stadtgebiet.

In seinen Schlussworten dankte Stadtbrandmeister Warnecke den anwesenden Kameradinnen und Kameraden für ihr zahlreiches Erscheinen und Carsten Kranz für seine lehrreiche und informative Durchführung der Fortbildung.

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Text:   Lutz Lunkewitz
Fotos: Julian Lunkewitz
 
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