Dienstag, 16. April 2024
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Es war einmal ... - aus den Protokollbüchern der Feuerwehr Seesen

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Bericht über ein Schadenfeuer am 17. Januar 1889, betreffend die Gebäude der Plaggeschen Dreschmaschine zu Seesen, ein Feuer im Jahr 1960 und Berichten aus den Protokollbüchern von 1878 bis 1888.

 

 

 

 Bericht über das Schadenfeuer am 17. Januar 1889 betreffend die
Gebäude der Plaggeschen Dreschmaschine zu Seesen

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Am Abend, ¾ vor zwölf Uhr, entstand im genannten Gebäude ein Schadenfeuer, wozu die Freiwillige Feuerwehr signalisiert wurde. Die Signale, ein seltenes Geschrei vom Wächterhorn, ertönten sofort und war die Wehr mit Spritze I und II sowie dem Gerätewagen zur Stelle. Der Wind zog schwach aus Süd, und da das Gebäude allein lag, war fast jede Gefahr ausgeschlossen. Bei einer Kälte von minus 12 Grad wurde von Spritze I aus dem Brunnen auf der Masch Wasser geholt und das Notwendigste abgekühlt. Eine Communikation mit Spritze II als Zubringer war aus dem genannten Brunnen noch aus dem Teiche des Schülerschen Gartens möglich, auch die Benutzung des Hydranten bei Rheinhart noch beim Rathause, da der Vorrat der Druckschläuche nicht reichte, indem ziemlich die Hälfte derselben im Schlauchturm befindlich, welche zum Ueberfluten der Eisbahn verwandt worden waren.

Historie 071

Spritze I mußte, da der Hydrant am Rathause noch eingefroren war, durch Hydrant beim Schmied Helloschen Hause nochmals Wasser nehmen, um abzulöschen. Es wurde nun von den Werkleuten eingegriffen und das Gebäude zusammengerissen.

Um 2 Uhr morgens wurde, nachdem Spritze I zum Spritzenhaus zurückgefahren, eine Wache aus 12 Freiwilligen gestellt und sodann die Mannschaften, welche noch anwesend, entlassen. Die Wache wurde beim Gastwirt Reinhard einquartiert und bei Tagesanbruch entlassen.

(Auszug aus dem Protokoll der Feuerwehr Seesen 1889)


Und so geht's heute - im Jahr 1960!

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Ein ausgebrochenes Feuer wird von Passanten bemerkt, welche vom nächsten erreichbaren Telephon die Polizei verständigen. Der Anruf erreicht die Polizei, die Polizei löst Sirenenalarm aus.

Gleichzeitig werden der Stadtbrandmeister und der Gerätewart der Wehr telephonisch über Ort und Art des Brandes verständigt. Letzter öffnet die Garagentore rund läßt die Fahrzeuge an. Inzwischen erscheinen die ersten von den Sirenen alarmierten Feuerwehrmänner, sich meist im Laufen noch anziehend packen die persönliche Ausrüstung wie Stahlhelm, Breitgurt, Gasmaske, für sich und ihre Kameraden auf ihr Fahrzeug.

Innerhalb 5 Minuten nach dem 1. Sirenenton verläßt meist das Tanklöschfahrzeug nur mit einer Staffelbesatzung die Garage, in kurzem Abstand gefolgt von den anderen Fahrzeugen.

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Für die Brandbekämpfung selbst stehen die neuesten Löschgeräte, Löschmittel und Hilfsmittel zur Verfügung. Je nach Art und Umfang des Brandes kann über das Tanklöschfahrzeug in Sekundenschnelle Wasser oder Schaum gegeben werden.

Auch Trockenlöscher stehen auf jedem Fahrzeug zur Verfügung. Ueber lange Wegstrecke sind die Seesener Löschfahrzeuge in der Lage, eine Strecke von ca. 1.500 m ohne fremde Hilfe zu bewältigen.

(Auszug aus dem Protokoll der Feuerwehr Seesen 1960)


Auch das stand in den Protokollen von Anno 1878 bis 1888

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Daß es in der "guten alten Zeit" auch bei der Feuerwehr zuweilen mehr als gemütlich zuging, ist ebenfalls aus den Protokollen der Seesener Wehr ersichtlich.

Da entstand zum Beispiel in der Chargiertenversammlung am 1. Juli 1878 eine lebhafte Debatte über eventuelles Verkneipen der Strafgelder in den Chargiertenversammlungen. Hauptmann Heyser machte darauf aufmerksam, daß da die Strafgelder in die allgemeine Feuerwehrkasse flössen, an ein spezielles Verwenden derselben, gleichviel zu welchem Zwecke, nicht zu denken sei. Der Vorsitzende erklärte, daß bei der nächsten Gelegenheit mal für alle Mannschaften einige Faß Bier aufgelegt werden sollten, damit sich niemand beklagen könne.

In einer Sitzung am 2. August 1880 teilt der Kommandeur mit, daß von Herrn Stadtrat Sommer, welcher die Uebung am 1. August beobachtet habe, Anlaß, verschiedene Mängel zu rügen, gefunden, und zwar habe eine Kuh auf die Schläuche getreten, was vermieden werden müßte. Wenn nun eben zur Zeit der Uebung keine Kühe ausgetrieben seien, auch nicht von der Weide zu Stalle geholt, so sei dieser Fall dahin zu berichten, daß ein Rindvieh von zwei fremden Männern zur Ratswaage dirigiert wurde.

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Als wirksames Mittel gegen Brandwunden wurden den Feuerwehrmännern in einer Versammlung im Jahre 1881 Leinöl oder Rüböl mit Ei zum Einreiben genannt und empfohlen.

Im September des gleichen Jahres wird beschlossen, während des Stiftungsfestes im Schützenzelt den Schoppen Bier gegen Zahlung von 5 Pfennig an die Feuerwehrleute zu verabreichen, um keine hohen Kosten den Feuerwehrmännern zu verursachen. "Und zeigte sich in diesem öconomischen Verfahren so  recht der genossenschaftliche Sinn", heißt es dann in dem nachträglichen Bericht über den Verlauf des Stiftungsfestes, "welcher nunmehr im Consumieren gipfelte." Auf besonderen Wunsch wurden diesmal keine Reden und Toaste gehalten, desto mehr aber wurden die durstigen Kehlen befeuchtet. Kein Mißton störte Commers noch Ball und war ungebundene Heiterkeit und Frohsinn die Losung des Festes.

Ein ehrengerichtliches Nachspiel hatte ein Zwischenfall, der sich während einer Uebung am 7. Oktober 1888 ereignete: "Der Steiger Brakebusch, welcher zum Rohrführer kommandiert", so liest man in den Protokollen, "gestattete sich den unerlaubten Scherz, den Herrn Bürgenmeiester Hille sowie dessen Hund zu durchnässen und auch den Hauptmann Falkenhagen den Wasserstrahl fühlen zu lassen. Beim Zurückfahren der Spritze nach Schluß der Uebung habe derselbe auch einen Steintritt an einem Hause ramponiert. Vor dem Ehrengericht, das am 5. November zusammentrat, wollte Steiger Brakebusch die Anklage entkräften, indem er vorgab, daß der betreffende Hund nicht auf den Uebungsplatz gehörte und Herr Bürgermeister Hille und Herr Hauptmann Falkenhagen "sich für den Wassenstrahl hätten besser in acht nehmen mögen, er selbst habe am diesem Tage auch seine Brille vergessen“. Diese Ausrede half jedoch nichts, das Ehrengericht beschloß vielmehr einstimmig den Ausschluß von Brakebusch aus der Wehr.

(Auszug aus den Protokollen der Feuerwehr Seesen von 1878 bis 1888)

 

 
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