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Tödlicher Lkw-Unfall auf A7 bei Seesen

Mittwoch, 06.05.2015, 15:59 Uhr

2015 05 06 005Bei einem Auffahrunfall auf der Autobahn 7 ist ein Lastwagenfahrer getötet worden, ein weiterer wurde schwer und ein dritter leicht verletzt.

Der Unfall ereignete sich auf der A7 in Richtung Norden zwischen der Abfahrt Seesen und der Raststätte Harz Ost. Am Mittwochnachmittag gegen 15:15 Uhr hatte sich auf der A 7, innerhalb einer Baustelle, in Höhe der Rastanlage Harz-Ost ein leichter Verkehrsunfall ereignet. Aufgrund dieses Vorfalles staute sich der Verkehr auf der Autobahn zurück. Gegen 15:45 Uhr, ungefähr 3 km hinter diesem ersten Unfall, hielt am Stauende ein 53-jähriger Sattelzugfahrer aus Sachsen-Anhalt mit seinem 40-Tonnen-Gespann an. Dieses haltende Fahrzeug bemerkte der Fahrer eines 22-Tonnen-Lkw aus Hessen zu spät und er fuhr nahezu ungebremst auf den den haltenden auf. Nur wenige Sekunden später fuhr ein 33-jähriger Fahrer aus Polen mit seinem 40-Tonnen-Sattelzug auf den gerade selbst aufgefahrenen Lkw auf. Der zuletzt aufgefahrene Sattelzug geriet sofort in Flammen und brannte völlig aus. Nach bisherigen Ermittlungen schlug dessen Ladung, eine schwere Stahlbandrolle (Coil), ins Fahrerhaus und verletzte den Fahrer schwer. Er wurde eingeklemmt und konnte später nur noch tot aus seinem Führerhaus geborgen werden. Der Fahrer des in der Mitte befindlichen Lkw wurde von Ersthelfern aus seinem völlig demoliertem Führerhaus geborgen und wurde schwer verletzt und mit dem Rettungshubschrauber in die Universitätsklinik nach Göttingen geflogen. Der Fahrer des ersten Lkw wurde nur leicht verletzt.

Beim Eintreffen der Seesener Einsatzkräfte stand der dritte Lkw bereits in Vollbrand. Für den eingeklemmten Fahrzeugführer kam jede Hilfe zu spät. Daher galt es zunächst den Brand an dem Sattelzug zu bekämpfen. Es wurden zunächst mehrere Trupps unter Atemschutz mit einem Schaummittel-Löschangriff eingesetzt. Nach dem Ersticken der Flammen wurde das Fahrzeug mittels Wasser heruntergekühlt. Die wasserführenden Fahrzeuge aus Rhüden, Bockenem, Bornum, Münchehof und von der Werkfeuerwehr Crown sorgten für ausreichend Wassernachschub an der Einsatzstelle.

Die enorme Hitze des Feuers ließen die beiden Kraftstofftanks an dem verunfallten Lkw schmelzen. Der freigewordene Kraftstoff vermischte sich mit dem aufgebrachten Löschwasser, daher musste mittels Ölsperre und mehreren Sinkkasten-Schnellverschlüssen verhindert werden, dass das umweltgefährdende Gemisch in die Oberlächenentwässerung der Autobahn gelangt. Im Anschluss an diese Sicherungsmaßnahmen wurde das Kraftstoff-/Wassergemisch von den Einsatzkräften in bereitgestellte Behälter gepumpt.

Darüber hinaus wurden Ölsperren an einem Wasserrückhaltebecken im Bereich der K 58 in der Nähe des Staubeckens in Richtung Rhüden gesetzt, sowie auf dem Wasser treibende Kraftstoffe mit Ölbindemittel aufgesaugt.

Die abschließende Aufgabe der Seesener Einsatzkräfte bestand darin, den verbrannten Lkw-Fahrer aus dem Unfallwrack zu bergen.

Aufgrund der eingehenden Notrufe und der Schwere des Unfalls, wurde von der Rettungsleitstelle in Goslar für alle Rettungskräfte als Einsatzstichwort MANV 5 (Massenanfall von Verletzten) ausgegeben. Bei diesem Alarmstichwort werden alle verfügbaren Rettungswagen sowie Notarzteinsatzwagen aus dem Umkreis zusammengezogen, sowie auch Rettungshubschrauber angefordert.

Von der Autobahnpolizei Hildesheim waren zwei Streifenwagen vor Ort. Aufgrund des Lkw-Brandes und der Bergung der eingeklemmten Person, sowie das Abbinden und Aufsaugen von ausgetretenen Betriebsmitteln waren Feuerwehrkräfte aus Seesen, Rhüden, Engelade, Bilderlahe, Bornhausen, Engelade, Münchehof, Bockenem, Bornum und der Werksfeuerwehr Crown aus Seesen im Einsatz. Rettungswagen kamen aus Seesen, Bad Gandersheim, Bockenem, Hildesheim und vom DRK-Seesen, sowie ein Rettungshubschrauber aus Göttingen und Wolfenbüttel. Zur Bergung der Fahrzeuge und zur Aufnahme der ausgelaufenen Betriebsstoffe waren verschiedene private Firmen im Einsatz. Mitarbeiter der Autobahnmeisterei Seesen waren zu Absperrmaßnahmen alarmiert worden.

Die Ladung des ausgebrannten Sattelzuges bestand aus 15 Tonnen schweren Coil aus Flachstahl sowie aus neuen und noch leeren Kunststoffflaschen, in die Nasenspray gefüllt werden sollte. Der Lkw, der als erster aufgefahren war hatte fabrikneue Pkw-Getriebe geladen. Auch an diesem Fahrzeug und der Ladung entstand offensichtlich Totalschaden. Einzig der Sattelzug, der am Stauende stand, konnte noch bis zur nächsten Rastanlage weiterfahren, wo er notdürftig repariert wird. Die Polizei schätzt den Schaden auf mindestens 600.000,- EUR.

Zu Rettungs-, Lösch- und Bergungsmaßnahmen musste die A 7 an der Unfallstelle zunächst in beide Richtung gesperrt werden. Nach dem Ablöschen des Sattelzuges konnte die Fahrtrichtung Süd wieder freigegeben werden. Diese Vollsperrung in Richtung Norden blieb wegen der Bergungsmaßnahmen bis ca. 23:00 Uhr bestehen, anschließend wurde einer von drei Fahrstreifen freigegeben. Diese einspurige Verkehrsführung wird wahrscheinlich noch ein bis zwei Tage aufrechterhalten bleiben, da nach Auskunft eines Verantwortlichen der zuständigen Autobahnmeisterei, die durch das Feuer beschädigte Fahrbahndecke erneuert werden muss.

Wie ein unbeteiligter Zeuge gegenüber der Polizei angab, wurde er unmittelbar vor dem Unfall von dem noch unbekannten und tödlich verletztem Sattelzugfahrer überholt. Dieser Zeuge gab zu Protokoll, dass er beobachtet habe, wie der Sattelzugfahrer ein Handy in der Hand hielt und offensichtlich etwas in sein Mobiltelefon eingab.

Einsatzende war um 20.30 Uhr.

Eingesetzte Kräfte:

  • Feuerwehr Seesen mit ELW 1, TLF 16, LF 20, LF 8, RW 2, SW 2000, GW-L1, MTW , GW-VS/Öl
  • Feuerwehr Rhüden mit ELW 1, TLF 16/25, LF 8
  • Feuerwehr Bilderlahe TSF, MTW
  • Feuerwehr Bornhausen mit TSF-W, MTW
  • Feuerwehr Engelade mit TSF
  • Feuerwehr Münchehof mit LF 8, MTW
  • Werfeuerwehr Crown mit TLF 16
  • Feuerwehr Bockenem mit LF 20, TLF16
  • Feuerwehr Bornum mit RW 1, TLF 16, LF 8
  • Rettungs-Transport-Hubschrauber (RTH) Christoph 44 aus Göttingen
  • Rettungs-Transport-Hubschrauber (RTH) Christoph 30 aus Wolfenbüttel
  • Rettungsdienst KWB Goslar mit NEF, RTW (Rettungswache Seesen)
  • DRK Seesen mit RTW, MTW
  • Rettungsdienst DRK Göttingen-Northeim mit NEF, RTW (Rettungswache Bad Gandersheim)
  • Rettungsdienst Bockenem
  • Rettungsdienst Hildesheim
  • Autobahnpolizei Hildesheim
  • Autobahnmeisterei Seesen
  • Bergungsunternehmen
  • Entsorgungsfirma
  • Gesamtstärke aller Einsatzkräfte: 165

 

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Text:   Lutz Lunkewitz
Fotos: Bernd Horn, Michael Hartmann
 
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