Erfahrungsaustausch der Brandschutzerzieher im Landkreis Goslar
Zu einem Erfahrungsaustausch hatte der Kreis-brandschutzerzieher des Landkreis Goslar Carsten Lüders, eingeladen. Als Gäste waren anwesend, Kreisbrandmeister Uwe Borsutzky und der Bad Harzburgs Stadtbrandmeister Jürgen Volk. Zum Anfang gab Carsten Lüders einen Vortrag über die Anfänge der Brandschutzerziehung durch die Feuerwehr, bis zum Jahr 2011.
Warum Brandschutzerziehung?
- Fahrlässige Brandstiftungen werden häufig von Kinder und Jugendliche verursacht
- Es gibt über 10.000 Brandverletzte
Die Gründe hierfür sind oftmals zu geringe Kenntnisse über den Brandschutz:
- Erkennen und Beurteilen von Brandgefahren
- Beurteilung der Wirkung von Brandrauch
- Umgang mit Brandschutzeinrichtungen
Die Erfahrungen von Feuerwehr und den Versicherern zeigen aber auch, das gerade die Erwachsenen erhebliche Defizite der oben aufgeführten Kenntnisse über den Brandschutz haben.
Daraus ergab sich die Notwendigkeit wenigstens die Brandschutzerziehung bei Kindern und Jugendlichen in den Bereichen Kindergarten/Vorschule, Grundschule und Sekundarstufe I (7/10 Klasse und Berufschule) durchzuführen. Dieses erfolgt immer in enger Zusammenarbeit mit den Erziehern, Lehren und Eltern. Die Kombination Lehrer bzw. Erzieher mit pädagogischem Fachwissen und der Brandschutzerzieher der Feuerwehr mit Brandschutzfachwissen unterstützt durch Arbeitsmittel ist ideal.
- Die Lerninhalte und die damit verbundenen Lernziele sind gestaffelt nach den Altersstufen.
- Hier lernen schon die Kindergartenkinder spielerisch die Notrufnummer 112 und das richtige Absetzten eines Notrufs.
- Die Ausbildung der qualifizierten Brandschutzerzieher, früher hießen sie noch Schulklassenbetreuer, erfolgte zum Anfang noch an den Feuerwehrschulen. Heute werden die Einführungs- und Fortbildungsseminare auf Bezirksebene durchgeführt.
- Auch die Personen und Altersgruppen für die aktive Brandschutzerziehung haben sich in den Jahren erweitert. Hierzu zählen heute auch Erwachsene, Senioren und Behinderte aller Altersklasse.
- Ein Umgang mit solchen Gruppen verlangt aber von den Brandschutzerziehern ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Fachwissen.
- Auch in den Hotels und Heimen wird das Personal geschult über richtiges verhalten bei Bränden, absetzten des Notrufs, die Evakuierungen, die Funktion und Handhabung der Brandmeldeanlage und der richtige Umgang mit Feuerlöschern.
- Zu den Ausbildungsunterlagen der Brandschutzerzieher gehören heute natürlich die Medien wie der Computer, CD/DVD, Arbeitsmappen, Mal- und Bastelhefte, Kinderbücher, Informationsmaterial für alle Altergruppen, Rauchmelder, Telefone für die Notrufabfrage, das Rauchhaus, Materialien für Brandversuche und Handpuppen. Für das Arbeiten mit Handpuppen hat ein Kamerad sogar ein Seminar besucht.
- Immer ein Höhepunkt ist nach dem Abschluss der Lerneinheiten ein Besuch auf der Feuerwache. Hier werden den kleinen Gästen altersgerecht die Ausrüstung, Geräte und Fahrzeuge gezeigt.
- Die hoch motivierten und gut ausgebildeten Brandschutzerzieher und Erzieherinnen im Landkreis Goslar üben diese Tätigkeit zusätzlich zu dem normalen Ausbildungs- und Einsatzdienst aus.
- Bis zu 700 Kindern, Jugendlichen und Erwachsene werden im Landkreis so jährlich geschult.
- Der Erfolg für die Arbeit der Brandschutzerziehung misst sich darin, das durch das gelernte Verhalten Menschen gerettet, Brände verhütet oder in der Ausbruchsphase gelöscht werden können, weil der Notruf richtig abgesetzt wurde.
Text: | Lutz Lunkewitz, Antonio Mateo | |||
Fotos: | Antonio Mateo |