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Schwerer Verkehrsunfall zwischen Lkw und Pkw auf der A7

Dienstag, 01.06.2021, 13:51 Uhr F21 - VU Person klemmt

2021 06 01 000Am heutigen Dienstagnachmittag kam es gegen 13.45 Uhr zu einem Unfall auf der A7 in Höhe der Anschlussstelle Rhüden in Fahrtrichtung Hannover. Dabei kollidierte ein Lkw mit einem Auto. Der Lkw geriet dadurch ins Schleudern und fuhr in die Mittelleitplanke.

Während der Anhänger auf die Seite gestürzt ist, blieb die Zugmaschine auf der Mittelleitplanke liegen und ragte teilweise in den Gegenverkehr. Dabei ist der Lkw sofort in Flammen aufgegangen. Die dunkle Rauchsäule war schon Kilometerweit sichtbar und verhieß nichts Gutes für die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst. Der Unfall ereignete sich ca. 1000 Meter hinter der Autobahnanschlussstelle Rhüden in Fahrtrichtung Norden. Der Auslöser für den Unfall war offenbar ein Skoda Yeti, an dessen Steuer ein 81-jähriger Fahrer saß. Er hatte scheinbar zu knapp vor dem Lkw eingeschert. Dann begann das Unheil. Ein Ausweichmanöver des Lkw-Fahrers misslang, so dass sein 40-Tonner zuerst nach rechts in den Seitenstreifen geriet. Dort touchierte der Lkw die Leitplanke und anschließen zog das Gespann nach links, durchbrach die Mittelbegrenzung aus Beton, kippte auf die Seite und fing Feuer.

Der Fahrer des Lkw´s und auch der Insasse von dem Pkw konnten durch beherzte Ersthelfer aus ihren deformierten Fahrzeugen befreit werden. Schon bei der Anfahrt der Rettungskräfte wurde das Alarmstichwort "Eingeklemmte Person, Lkw und Pkw brennt", auf "MANV" (Massenanfall von Verletzten) erhöht, plus dem Zusatz, dass sich Explosionen ereignet hätten und man derzeit nicht sagen könnte ob sich Gefährliche Stoffe in dem Container des Sattel-Auflieger befanden. Die alarmierten Feuerwehren aus Rhüden, Seesen, Bornum und Bockenem begannen sofort mit der Brandbekämpfung und kümmerten sich um ausgelaufene Betriebsstoffe.

Vermutlich sorgte ein geplatzter Reifen für einen in Rhüden hörbaren Knall. Denn beladen war der Lkw an diesem Tag nicht, der Container war leer. Aufgrund der unterschiedlichen Meldungen, die sogar bis Gefahrguttransport und mehrere beteiligte Fahrzeuge mit zahlreichen Verletzten reichten, ließ Ortsbrandmeister Thomas Bettner gegen 14 Uhr Sirenenalarm in Seesen geben.

Die beiden Fahrer wurden bei dem Unfall verletzt, sodass der leicht Verletzte 57-jährige Lkw-Fahrer mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus nach Goslar und der lebensgefährlich Verletzte 81-jährige Autofahrer aus dem Pkw mit dem Rettungshubschrauber in das Universitätskrankenhaus nach Göttingen gebracht wurden.

Die Einsatzkräfte hatten wieder einmal Probleme den Unfallort wegen einer nicht gebildeten Rettungsgasse zu erreichen. Im Einsatz waren 19 Rettungsmittel von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst. Allein sieben Tanklöschfahrzeuge waren vor Ort, doch das mitgeführte Löschwasser aus den Tanks reichte bei weitem nicht aus. Sie mussten daher einen sogenannten Pendelverkehr zwischen der Einsatzstelle und Bockenem aufbauen, um genügend Löschwasser zur Verfügung zu haben. Neben den mehr als 30 Kubikmeter Löschwasser kam auch eine große Menge an Löschschaum zum Einsatz. 52 Brandschützer der Feuerwehren aus Rhüden, Seesen, Bornum und Bockenem waren vor Ort. Neben der Autobahnpolizei waren Aufgrund der Alarmstichwort-Erhöhung auf "MANV" eine große Anzahl von Rettungsdienstkräften aus Seesen, Hildesheim, Bockenem und Salzgitter vor Ort.

Während die Seesener gegen 16.20 Uhr abrücken konnte, blieben die Rhüdener Brandschützer weiterhin vor Ort, sie mussten unter anderem die auslaufenden Betriebsstoffe aufnehmen. Während des Einsatzes musste die Autobahn zwischen Rhüden und Bockenem in beide Fahrtrichtungen mehrere Stunden voll gesperrt werden. Laut der Verkehrsmanagementzentrale Niedersachsen war gegen 17 Uhr in Richtung Bockenem auf der Autobahn der Stau mit 295 Minuten angegeben.

Da die Mittelbetonleitwand quasi nicht mehr im Unfallbereich existent war, werden weitere Arbeiten folgen. Die A7 bleibt nach dem schweren Unfall zwischen Rhüden und Bockenem in Fahrtrichtung Norden voraussichtlich bis Ende der Woche gesperrt. Die Fahrbahn ist ebenfalls so stark beschädigt, dass sie erneuert werden muss. Erste Schätzungen der Polizei gehen von einem Schaden an der Fahrbahn in Höhe von rund 300.000 Euro aus. Die Schäden an den beteiligten Fahrzeugen beziffert die Beamten auf mehr als 148.000 Euro. Der Verkehr in Richtung Norden wird weiterhin an der Anschlussstelle Rhüden von der Autobahn abgeleitet. Die Bergung dauerte am Dienstagabend noch an. Die Autobahn war zwischenzeitlich in beide Richtungen voll gesperrt, es bildeten sich lange Staus. In Richtung Kassel war die Autobahn dagegen am späten Abend wieder befahrbar.

Eingesetzte Kräfte:

  • Feuerwehr Rhüden mit ELW, TLF 16/25, LF 8, MTW
  • Feuerwehr Seesen mit ELW, LF 20/30, TLF 20/30, RW
  • Feuerwehr Bockenem
  • Feuerwehr Bornum
  • Rettungsdienst der KWB Goslar mit RTW (Rettungswache Seesen)
  • Rettungsdienst Hildesheim
  • Rettungsdienst Bockenem
  • Rettungsdienst Salzgitter
  • Autobahnpolizei
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 Text:  Lutz Lunkewitz
Fotos:  Einsatzdokumentation Feuerwehr Seesen

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