Der vorgesehene Feuerwehrwachen-Neubau auf dem Schützenplatz nimmt die nächste Hürden
Gute Nachrichten in Sachen Feuerwehrwachen-Neubau in der Kernstadt. Beide Fachausschüsse der Stadt haben der Offenlegung des Planentwurfs für die Änderung des Bebauungsplans für den Seesener Schützenplatz zugestimmt.
Bereits in der Maisitzung des Bau- und des Verwaltungsausschusses wurde bekannt, wohin die Reise für den Seesener Schützenplatz gehen könnte. Statt einer Grünfläche mit den Zweckbestimmungen „Parkanlage", „Festplatz" sowie „Öffentliche Parkfläche", wie es aktuell noch festgeschrieben ist, soll hier der Neubau der Seesener Feuerwache und wahrscheinlich zwei weiterer Gebäude realisiert werden. Im Mai votierten die Mitglieder beider Ausschüsse dafür.
In dieser Woche ging es nun darum, dass das Projekt die nächste formale Hürde nimmt, nämlich die Offenlegung des erarbeiteten Planentwurfs. Am Dienstagnachmittag stimmte der Bauausschuss dafür, einen Tag später folgte die Sitzung des Verwaltungsausschusses, und auch dessen Mitglieder votierten in ihrer nichtöffentlichen Sitzung am Mittwochnachmittag einstimmig dafür.
Bauamtsleiter Alexander Nickel erläuterte am vergangenem Dienstag im Bau- und des Verwaltungsausschuss noch einmal, warum der dringend benötigte Feuerwehrneubau nicht am bisherigen Standort realisiert werden kann. Erst eine Machbarkeitsstudie ergab, dass Erweiterungsanbauten möglich sind, aber nur, wenn das vordere Gebäude am alten Standort der Feuerwache abgerissen wird. Hier legte der Denkmalschutz sein klares Veto ein, denn genau unter diesem steht das Objekt. Laut Bauamtsleiter ist der Denkmalschutz nur ausgesetzt, wenn es kein anderes Grundstück für den Neubau der Feuerwehrwache gibt, das alle Kriterien erfüllt. Da die Stadt Seesen mit dem Schützenplatz genau so eines besitzt, wurden die alten Pläne verworfen. Deshalb wird die an anderer Stelle realisiert.
Eines zeigt sich, wo ein Feuerwehrgerätehaus errichtet wird, ist nicht egal. Ganz im Gegenteil, denn die Vorgabe innerhalb von acht Minuten mit einem Löschfahrzeug samt neun Brandschützern am Einsatzort zu sein, müssen eingehalten werden. In dieser Zeit sind aber auch die Anfahrt von zu Hause, beziehungsweise vom Arbeitsplatz mit drin. Vier Minuten wird dafür gerechnet, die restliche Zeit bleibt zum Umziehen und Ausrücken. Innerhalb von weiteren fünf Minuten, also insgesamt 13 Minuten, muss dann ein kompletter Löschzug mit 22 Einsatzkräften, einem zweiten Löschfahrzeug, einem Einsatzleitwagen und einer Drehleiter vor Ort sein. In den ersten acht Minuten muss die Feuerwehr auch die Asklepios Kliniken Schildautal erreichen können. Laut Nickel ist das mit dem Schützenplatz gegeben.
Fakt ist, von dem gut 10.000 Quadratmeter großen Schützenplatz werden laut Bauamtsleiter Alexander Nickel ungefähr 6.000 Quadratmeter für den neuen, vorgesehenenen dreigeschossigen Neubau der Seesener Feuerwehrwache benötigt. Wie diese aussehen soll und wie diese platziert wird, ist aktuell vollkommen offen. Bis auf einzelne Entwürfe, zwei wurden in der Sitzung gezeigt, gibt es nichts Konkretes. Für die restlichen 40 Prozent der Fläche wird eine Lösung gesucht. Damit der Schützenplatz bebaut werden kann, muss er in ein Mischgebiet umgewandelt werden.
„Wir möchten aber auch den Rest der Fläche möglichst sinnvoll nutzen und sind in Gesprächen mit möglichen Investoren", äußerte sich Seesens Bürgermeister Erik Homann im Mai während der Verwaltungsausschusssitzung. Zugleich gab er einen Hinweis, wie die restliche Fläche gestaltet werden könnte. Laut den bisherigen Planungen könnten zwei weitere Gebäude entstehen, „zum Beispiel ein Ärztehaus und eine Burger-King-Filiale", so Homann. Eine klare Vorstellung, welche Ansiedlungen auf dem Schützenplatz nicht erwünscht sind, wurde im Entwurfsplan eindeutig formuliert. Das heißt, Einzelbetriebe, die den Innenstadtgeschäften schaden und eines der insgesamt 29 festgelegten Sortimente anbieten, sind nicht erlaubt. Auf der Verbotsliste stehen unter anderem Elektrogroßgeräte, Bekleidung, Büroartikel und Spielwaren.
Der Planentwurf für die Änderung des Bebauungplanes „Am Schützenplatz" soll zeitnah ausgelegt werden. Ab wann das möglich ist, steht allerdings noch nicht fest. Liegt dieser aus, haben die Seesener im Rahmen der einmonatigen Offenlegung des Planentwurfes, darunter auch die Anwohner, Zeit, sich zu dem Vorhaben zu äußern. Bauamtsleiter Alexander Nickel rechnet für das ganze Planungsverfahren ohnehin mit einem Jahr.
Text: | Lutz Lunkewitz |
Foto: | Achiv |