Freitag, 29. März 2024
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Die Brandchronik der Stadt Seesen aus der Zeit von 1522 bis 1945

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Dank der modernen Bauweise und Feuerungs-technik, dank aber auch der Vervollkommnung des Feuerschutzes zählen Brände größeren Ausmaßes heute zu seltenen Ereignissen. In früheren Jahren war das allerdings ganz anders.

Welch verheerende Katastrophen jedoch in der Vergangenheit Feuersbrünste bedeuteten, zeigt ein Blick in die Geschichte der Stadt Seesen, deren heutiges Stadtbild seine Entstehung und Prägung eigentlich überhaupt erst durch sich immer wiederholende Brände erfuhr.

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Der früheste Brand, von dem die alten Akten künden, suchte die Stadt während der Hildesheimer Stiftsfehde heim. Im Jahre 1522 wurde Seesen von Bischof Johann von Hildesheim trotz tapferster Gegenwehr, an der sich auch die Frauen beteiligten, beim dritten Angriff erobert und in Brand gesteckt, so daß fast kein Haus verschont blieb. Die Not war so groß, daß Herzog Heinrich der Jüngere die Bürger 1523 von allen Diensten und Abgaben befreite.

War dieser Brand eine Folge kriegerischer Ereignisse, so sind über Ursache und Umfang eines aus dem Jahre 1578 vermeldeten Brandes keine näheren Einzelheiten bekannt. Fast gänzlich eingeäschert jedoch wurde die Stadt am 19. Mai 1615, als 250 Gebäude, davon 160 Wohnhäuser abbrannten und nur 10 Kotsassenhäuser (Kleinbauernhäuser) erhalten blieben. Schon damals erließ Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig eine Anordnung zur ,,Besichtigung und Abmessung der Straßen und Haustidde zu Seesen, damit wiederum aufs neue formt und ordentlich gebauet werden möge" und befahl, breite Straßen und ,,bequeme" Häuser zu bauen, eine Maßnahme, die aber erst 50 Jahre später verwirklicht wurde. Jedoch wurde für die abgebrannten Bürgerhäuser, für die Kirche und Schule, die Scheuern und das Brauhaus Bauholz zugewiesen, was denn auch "wie altersher" geschah. Die Bürger deren Häuser abgebrannt waren, erhielten vier Jahre lang Kontributionserlaß.

Schwer hatte Seesen wieder im 30-jährigen Kriege zu leiden. Beim Durchzuge des kaiserlichen Heeres unter Tilly im August 1626 vor der Schlacht bei Lutter a. Bbge. ging der größte Teil der Stadt in Flammen auf, darunter die St. Vituskirche, die Superintendantur, das Diakonat, Rektorat und Kantorat.

Bereits 1664 vermeldet die Stadtgeschichte wiederum einen Brand größeren Ausmaßes. Am folgenschwersten aber wirkte sich der Brand aus, der am Bartholomäustage (24. August) des Jahres 1673 in dem Pfarrwitwenhaus in der oberen Langen Straße entstand und den größten Teil der Oberstadt, insbesondere die Häuser, die vor dem Amtshause (der Burg) und dem Jagdschloß standen, unter diesen auch das Rathaus mit allen Akten und Dokumenten der alten Zeit und die St. Andreaskapelle völlig in Asche legte. Das Dach dieser Kapelle, die sich dort befand, wo heute der neue Glockenturm steht, erschlug beim Herabfallen den Kaplan Pastor Hauer.

Nach diesem großen Brande ernannte Herzog Rudolf August am 24. Januar 1674 eine Kommission, die einen neuen Plan für den Wiederaufbau der Stadt aufstellte. Die neuen, breiten Straßen mußten so angelegt werden, daß sie ihre Richtung auf das Amtsschloß nahmen. Es wurde auch ein Teil des alten Stadtwalles abgetragen und die Mauer niedergelegt, um dem Bau von Straßen nicht hinderlich zu sein. So entstanden neue Straßen wie die jetzige Jacobsonstraße, die Kleine Reihe und der Sack. Dieses regelmäßige Netz neuer, breiter Straßen erfüllte jedoch insofern nicht ganz seinen Zweck, ein Ueberspringen des Feuers zu erschweren, weil die Gebäudezeilen parallel zur Hauptwindrichtung angelegt wurden.

Wegen der großen Feuensbrünste wurde ein Brandbußtag angeordnet, der bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts hinein alle Jahre gefeiert wurde.

Man darf nicht vergessen, daß Seesen damals eine Ackerbürgerstadt war, deren mit Erntevorräten gefüllten Scheunen mit die Ursache für die vielen Brände waren. Zudem waren erst 1757 alle Häuser in Seesen mit einem Ziegeldach und einem Schornstein versehen, so daß 1707, 1725, 1765, 1773 und 1777 immer wieder Großbrände ausbrachen. Bei dem Brande von 1725 schlug der Blitz während des Nachmittagsgottesdienstes in die St. Vituskirche ein und tötete vier Personen.

Im übrigen ist nicht von jedem Brand eine Kunde überliefert und auch die nachfolgende Chronik der Feuersbrünste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da der Umfang dieser Aufzeichnungen begrenzt ist.

Nach Bränden im Jahre 1820 (Haus Jacobsonstraße, jetzt Käthe Sommer), 1823 (sämtliche Häuser im Sack mit Ausnahme des früheren Stadthauses), 1824 (3 Speicher in der Neustadt und später drei Häuser in der Lange Straße) wurden die Stadt und ihre Einwohner im Jahre 1825 ganz besonders schwer durch Großfeuer getroffen, das am 16. Juli in der Neustadt ausbrach und innerhalb von drei Stunden 62 Wohnhäuser und 142 Nebengebäude einäscherte. Die Flammen dehnten sich von der Neustadt auf die Südseite der Baderstraße aus und sprangen über auf den Markt, beide Seiten der Rosenstraße, die Ostseite der Marktstraße, die Südseite der unteren Jacobsonstraße, die Westseite der Marktstraße und die Südseite der oberen Lange Straße. 129 Familien mit 549 Personen wurden obdachlos, der Schaden wird mit 104187 Thalern angegeben. Es wurde ein "Hülfsverein für die Abgebrannten in Seesen" gegründet, bei dem bis zum 25. Juli 15 Reichsthaler in Gold, 149 Reichsthaler, 2 Gutegroschen und 10 Pfennig Münze an Spenden zusammenkamen. In Kassel veranstaltete der Komponist Ludwig Spohr, der seine Kindheit in Seesen verlebt hatte, ein Wohltätigkeitskonzert, dessen Eintrittsgelder den in Seesen Abgebrannten zuflossen.

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Auch in den nachfolgenden Jahren waren Brandfälle in Seesen besonders häufig: 1832 zwei Häuser in der Baderstraße (Rüße und Becker), 1836 das Pfarrhaus in der Jacobsonstraße und 5 Häuser in der Opferstraße, sowie 1 Haus in der Langen Straße. In der Nacht vom 10. bis 11. Februar 1850 brannten 8 Häuser und mehrere Nebengebäiude in der Jacrobsonstraße von Meinecke bis Steigerthal teils total ab, teils wurden sie stark beschädigt. An Brandentschädigungsgeldern wurden 7527 Thaler, 7 gute Groschen gezahlt.

Durch einen Brand vom 25. zum 26. August 1865 wurden das jetzige Haus Meinecke erneut total und zwei weitere Häuser teilweise beschädigt. 1869 brannten vom 1. zum 2. September 3 Häuser am Schulplatz nieder, am 12. September vier Häuser vor der Stadt. Ein Großbrand legte am 7. Januar 1870 25 Gebäude zwischen der Langen Straße und  Petersilienstraße nieder, von denen 14 total eingeäschert wurden und ein Schaden von 28 271 Thalern entstand. Wenige Tage später am 16. Januar 1870 brannten drei Scheunen im Sack nieder.

Auf Initiative des damaligen Seesener Bürgermeisters und späteren Kreisdirektors Langerfeldt fand am 20. Februar 1870 die Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehren statt, „vornehmlich um bei Feuergefahr in der Stadt wie auch in den Ortschaften bis 7,5 km Feuerhilfe zu leisten“, wie es im Gründungsprotokoll heißt. Aber sie sollte auch stets bereit sein, bei sonstigen Notständen helfend einzugreifen.

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Man sieht, daß der neugegründeten Freiwilligen Feuerwehr große Aufgaben harrten. Immer wieder hat sie in den folgenden Jahren eingegriffen, so am 4. April 1874 bei einem Brand bei Glaser Klein in der Jacobsonstraße, am 6./7. Februar 1879 bei einem Schadenfeuer auf der Kleinen Reihe, am 12./13. April 1880 bei einem Schadenfeuer auf dem Paetz‘schen Zimmerplatze und mehrmals auch bei auswärtigen Bränden.

Von den Einsätzen der Wehr seien nur die bedeutendsten herausgegriffen. So liest man in einem Protokoll über ein Schadenfeuer am 16. September 1893: "Am genannten Tage gegen ½ 9 Uhr ertönte in der Stadt der Ruf: Feuer! Es brannte in der Langen Straße die Scheune des Juweliers Degering, in welcher eine volle Ernte des Landwirts Vorkauf lag. Trotz Windstille standen bald die Scheuer von Dernedde sowie die Nebengebäude von Degering, Nußbaum, Ternedde und Bartels in Flammen. Die Wehr war bald zur Stelle, und es gelang ihr im Verein mit den Wehren der Nachbarorte Engelade und Herrhausen bis 1 Uhr nachts der Flammen Herr zu werden."

Während im Jahre 1895 nur zwei kleinere Brände (Drogerie Feldmann und Glaser Klein) zu verzeichnen sind, setzt im Oktober 1896 eine wahre Brandepidemie die ganze Stadt in Aufregung. Am 7. Oktober gegen ½ 8 Uhr abends bricht in der Uhde‘schen mit Erntevorräten gefüllten Scheune im Sack ein Brand aus, der auf die Hintergebäude der Ackerbürger Maibom und Wagenführ sowie des Schuhmachers Bunte übergreift, so daß die Feuerwehr mehrere andere benachbarte Scheunen niederreißen muß. Trotzdem flackert das Feuer wieder auf, so daß auch die Scheune Probst niederbrennt und das Wagenführ'sche Wohnhaus beschädigt wird. Noch rauchen die Trümmer, da ertönt am 9. Oktober in den Mittagsstunden erneut Feueralarrn. Diesmal brennt es zunächst auf dem Anwesen des Ackerbürgers Dietrich in der Opferstraße und während die Feuerwehr noch gegen das entfeseselte Element ankämpft, bricht an anderer Stelle, nämlich bei Uehre, ein neuer Brand aus. Wie der "Beobachter" abschließend berichtet, sind im ganzen durch das Feuer folgende Häuser vernichtet: Hamm, Kaufmann Bremer, Bahnarbeiter Uehre, Böttcher Klingebiel, Ackerbünger Schilling, Schneider Münnich, Schuhmachermeister Zwickert, Kantor Gropp (Opfereihaus), Schuhmacher Blume, Ackerbürger Dietrich, Buchdrucker Bosse und Waldarbeiter Basse. Die Mietsleute mitgerechnet, wurden durch diesen Brand 24 Familien obdachlos. Per Extrazug kam von Northeim sogar die Dampfspritze, deren Antransport und Einsatz insgesamt 780 Mark kostete.

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Nicht genug damit, setzte am 29. Oktober ein Feuer die Scheune des Gärtners Fricke hinter der Kirche in Flammen. Das Feuer verbreitete sich schnell über die Hintergebärude von Fricke und Rusche und setzte auch die daranstoßenden Wohnhäuser in Brand, die ebenso wie die Rust'sche Scheune restlos niederbrannten. Kein Wunder, daß sich damals der Bevölkerung eine große Erregung bemächtigte. Die Landesbrandversicherungsanstalt zahlte in jenem Jahr nach Seesen Entschädigungen in Höhe von 92.087 Mark.

Aus den Jahresberichten der folgenden Zeit geht hervor, daß die Wehr immer wieder zur Bekämofung von Bränden in und außerhalb Seesens aufgerufen worden ist. Im Jahre 1907 sind im Kreise Gandersheim 91 Schadenfeuer zu verzeichnen, davon 10 in Seesen. 1908 sind es im Kreisgebiet 42 größere und 93 kleinere Brände, wofür rund 193.000 Mark gezahlt werden, davon nach Seesen allein 65.858 Mark. Am 10. Dezember 1908 geht u. a. auch das Hotel ,,Wilhelmsbad" in Flammen auf.

Am 6. September 1909 brennt die Riefenstahl'sche Holzwarenfabrik an der Straße nach Enlgelade (Hillebrecht & Plumeyer) ab, am 25. September 1910 die Häuser Aßmuß, Großkopf, Grumbrecht und Mielecke am Linnenplan. Schweren Schaden richtete auch eine Serie von Bränden an, die im August 1911 die Wehr immer wieder zum Einsatz ruft. Dabei geht aus den Protokollen und Zeitungsberichten hervor, daß wegen des Wassermangels jenes außergewöhnlich trockenen Sommers Löscharbeiten fast gänzlich unmöglich waren. Am 1. August brannte das Anwesen des Kohlenhändlers Reynitz in der Thüringer Straße nieder. In der Nacht zum 4. August geriet durch Blitzschlag die Konservenfaibrilk Fr. Blaßneck (jetzt Centralmolkerei) in Flammen auf und brannte mitsamt ihren Maschinen völlig aus. Am Abend des 6. August wurden die erst ein Jahr vorher eingerichteten Braunschweigischen Blechwarenfabriken (Fr. Biel) an der Herrhäuser Straße (heute Teigwarenfabrik der "Sonnen -Werke") bis auf die Mauerreste eingeäschert. Auch die neuen wertvollen Maschinen und ein großes Lager von Konservendosen wurden ein Raub der Flammen.

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In den Abendstunden des 24. September entstand dann durch das Explodieren einer Petroleumlampe im Lagerraum des Kaufmanns Fr. Bode in der Langen Straße (jetzt Drogerie Giebel) ein Feuer, das in Windeseile auf die Nachbargebäude des Sattlermeisters Winkler, des Landwirts Fricke (jetzt Hillebrecht) und des Bäckermeisters Stolte ürbergriff und diese bis auf die Grundmauern niederlegte. Unter Mithilfe der Wehren von Engelade und Herrhausen gelang es der Seesener Wehr, das neue Bankhaus von Jos. Bremer am Markt und das Haus der Witwe Ewens zu erhalten. Bankier Ballin stiftete der Wehr als Dank 100 Mark. Der gesamte Gebäude und Mobiliarschaden wurde auf 110.000 Mark geschätzt.

Am 2. 5. 1912 brennt das Wagner‘sche Sägewerk an der Braunschweiger Straße nieder, am 12, Oktober des gleichen Jahres die Probst‘sche Scheune im Sack.

Das letzte Großfeuer, von dem die Akten der Seesener Wehr vor Kriegsausbruch melden, brach am 15. September 1913 in der Langen Straße in der Tischlerwerkstatt von Hermann Garbe aus. "Trotz energischen Eingreifens der Wehr", so heißt es in dem Protokoll, "konnte leider nicht verhindert werden, daß die Hintergebäude von Heinrich Ternedde, Witwe Reinecke, L. Witte und O. Penzke sowie sämtlichie Gebäude von H. Garbe, Aug. Frohne und Chr. Hartmann sowie ein Teil der Hintergebäude von Arnemann und Möckel vom Feuer zerstört wurden". Zum Ablöschen der glimmenden Trümmer wurde übrigens erstmalig eine Automobil-Benzinmotorspritze aus Braunschweiig herbeigeordert. Die Landesbrandversicherung zahlte im Jahre 1913 nach Seesen 80.984 Mark Entschädigung aus.
 
Buessing Motorspritze 10

Vom 2. März 1915 bis zum 14. April 1919 erfolgten keine Eintragungen in die Protokollbücher der Feuerwehr. Erst im Jahresbericht von 1921 wird ein Brand erwähnt, der am 26. November im Kesselhaus der Fa. Gebr. Fahlbusch ausgebrochen war. Kurz darauf, am 30. November, wurde die Wehr in die obere Jacobsonstraße gerufen. Es brannten die Stallungen und ein Flügel des Wohnhauses auf dem Rittmeisterhof, wodurch mehrere Familien obdachlos wurden.

Von den Einsätzen der Wehr in den folgenden Jahren seien nur die Großbrände herausgegriffen. Im 21. August 1926 brach ein Schadenfeuer in den Stallungen des Hotels ,,Zum goldenen Engel", Bes. Fritz Sievers, an der Jacobsonstraße aus und dehnte sich auch auf die angrenzenden Gebäude und den Saal aus, in dem sich an jenem Sonnabend Abend 200 Personen befanden. Es konnte eine Panik vermieden und der Saal geräumt werden, doch brannte auch ein Teil des Wirtschaftsgebäudes des Hotels nieder.

1927 schließlich brannte am 3. September eine Scheune des Baugeschäfts W. Nachtweh in der Baderstraße und am 5. September ein Schuppen des Dreschmaschinenbesitzers Kaune am Friedhof mitsamt der Dreschmaschine und ein Schuppen der benachbarten Reparaturwerkstatt Soller alb. Zum dritten Mal in demselben Monat wurde die Wehr in den Abendstunden des 25. September alarmiert, als im Hintergebäude des Eisenbahnpensionärs Homann an der Kleinen Reihe ein Brand zum Ausbruch gekommen war, der auch die anliegende Scheune des Landwirts Frohne mit Erntevorräten und Maschinen sowie ein Hintergebäude des Röttgerschen Grundstücks in Asche legte. Bei diesem Bande wurde zum ersten Mal unter Beweis gestellt, was eine Motorspritze leistet. Die durch eine nur 2 Meter breite Gasse neben der Frohneschen Scheune liegende mit Erntevorräten vollgefüllte Röbbelsche Scheune, wurde durch die hier stationierte Kreismotorspritze vom Feuer verschont.

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Aus den Bränden des Jahres 1928 ist ein Schadenfeuer bemerkenswert, das am 30. November im Kesselhaus der Konservenfabrik Sieburg & Pförtner gehörenden Dampfsäge- und Hobelwerkes hinter der Harzstraße ausbrach.

Am 14. Mai 1929 wurde die Feuerwehr wegen eines Feuers in der Scheune des Bäckermeisters Willi Bertram an der Ecke Opfer-Lange Straße alarmiert. An dem in diesem Gebäude lagernden Brennmaterial fanden die Flammen reiche Nahrung, doch konnte das Feuer sofort unter Kontrolle gebracht werden.

1930 bekämpfte die Wehr u. a. am 20. August ein Schadenteuer im Kesselhaus der Kistenfabrik Fahlbusch und am 8. Dezember einen Brand im Hintergebäude der Kohlenhandlung Trieselmann, Lautenthaler Straße.

Am 13. März 1931 wurde ein Schadenfeuer in der Grubertschen Villa an der Lautenthaler Straße gelöscht. Ein Schornsteinbrand setzte am 13. Juni desselben Jahres den Dachboden des Hintergebäudes auf dem Grundstück Philipps an der Lautenthaler Straße in Flammen. Auch hier verhinderte die Wehr ein Umsichgreifen des Feuers.

Nicht weniger als 8 Brände sind im Jahre 1934 zu verzeichnen. Am 24. März brach bei dem Landwirt Karl Bodenburg in der Lange Straße ein Feuer aus, das sich schnell auf die angrenzenden Grundstücke des Landwirts Wilhelm Bodenburg und des Rentiers Weber ausbreitete und drei Scheunen, mehrere Schuppen und Stallungen in Asche legte. Den vereinten Anstrengungen der Wehren von Seesen, Herrhausen und Engeladie gelang es, den Brand auf seinen Herd zu beschränken.

Am 1. Juni entstand durch Sellbstentzündung ein Brand in der Druckerei der Seesener Blechwarenfabrik AG, der nach einstündigem Einsatz gelöscht werden konnte.

Am 19. Septernber 1936 löschte die Wehr ein Schadenfeuer, das in einem Schuppen der Firma C. Hille Nachf. in der Jacobsonstraße durch Kurzschluß einer Autobatterie entstanden war.

Am 28. Mai 1938 äscherte ein Blitz die Feldscheune des Landwirts Wilhelm Schilling an der Hochstraße samt den darin befindlichen Landmaschinen und Strohvorräten ein. In demselben Jahre brach am 22. September im Speicher der Seesener Möbelhallen Vogel/Reinecke (jetzt Grabenhorst) ein Großfeuer aus, das die Lagerräume der Firma einäscherte und auch auf die benachbarte Fleischerei Knigge übergegriffen hätte, wenn es der Feuerwehr nicht gelungen wäre, den Brand auf seinen Herd zu beschränken.

In der Nacht zum 11. November 1938 wurde die jüdische Synagoge niedergebrannt; in der gleichen Nacht wurde auch im Kaufhaus Bloch u. Bremer an der Poststraße ein Brand angelegt, der auf die Nachbarhäuser überzugreifen drohte. In beiden Fällen verhinderte die Feuerwehr eine Ausbreitung des Feuens.

Erheblicher Schaden wurde durch ein Feuer angerichtet, das am 29. März 1942 die Feuerwehr nach der Blechwarenfabrik Schmalbach zum Einsatz rief. Im gleichen Werk löschte die Wehr am 25. Januar und 24. Februar des darauffolgenden Jahres zwei Brände.

Unter besonders erschwerten Umständen war die Wehr im April und Mai des Jahres 1945 im Einsatz. Am 7. April mußte wiederum ein Großfeuer bei der Firma Schmalbach bekämpft werden, am 12./13. April und am 5. Mai brachen Brände in den Züchner-Werken aus, die ebenfalls von der Wehr gelöscht wurden.

Schaden war, der bei den zahlreichen Bränden in Seesen entstand, noch größeres Unheil wäre wahrscheinlich zu beklagen gewesen, wenn nicht die Feuerwehr in fast allen Fällen ein weiteres Umsichgreifen der Flammen verhindert hätte. Mag auch die Brandgefahr inzwischen geringer geworden sein, auch in den letzten Jahren hat unsere Freiwillige Feuerwehr mehr als einmal eingreifen müssen, wenn Feuersnot drohte. Möge ihr Dienst auch in Zukunft den Dank finden, den ein solcher selbstloser Einsatz für die Allgemeinheit verdient!  

 
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