Kreisfeuerwehrverband Goslar - IHRE FEUERWEHR - Wir sind für Sie da!
Die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Goslar erhalten mit der vierten Auflage des themenbezogenen Beilagenheftes der Goslarschen Zeitung wieder einmal die Möglichkeit, sich selbst und die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr den Lesern vorzustellen.
Der Landkreis Goslar ist mit seinen 55 Freiwilligen Feuerwehren, 34 Jugendfeuerwehren und sieben Kinderfeuerwehren sowie drei anerkannten Werkfeuerwehren im Vergleich zu seiner Einwohnerzahl gut aufgestellt. Die Feuerwehren im Landkreis mit ihren 2295 aktiven Kameradinnen und Kameraden leisten im Durchschnitt jährlich 1887 Feuerwehreinsätze. Dies bedeutet aber nicht, dass nicht innerhalb der jeweiligen Feuerwehren zum Teil ein erheblicher Investitionsbedarf besteht. Denn nur mit einer guten Ausrüstung und einer guten Ausbildung sind die Feuerwehren heute noch in der Lage die ständig wachsende Zahl von Aufgaben im Einsatz-und Ausbildungsdienst zu bewältigen.
In vielen kreisangehörigen Kommunen haben aber die Träger der Feuerwehren bereits erhebliche Investitionen in den Bau neuer Feuerwehrhäuser und in die Beschaffung neuer Einsatzfahrzeuge getätigt. Aber auch der Landkreis Goslar, dem es gesetzlich aufgetragen ist, eine Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) zu betreiben und die Kreisausbildung der Einsatzkräfte durchzuführen, hat in den letzten Jahren mehrere Millionen Euro in den Bau der FTZ und in neue Sonderfahrzeuge investiert.
In den letzten Jahren wurde der Sprechfunkverkehr umgestellt. Die Feuerwehren kommunizieren nun zusammen mit der Polizei und den Hilfsorganisationen im Tetrafunk auf der digitalen Basis. Diese Umstellung hat nicht nur die Träger der kommunalen Feuerwehren vor erhebliche finanzielle Anstrengungen gestellt, auch ein Großteil der aktiven Kameradinnen und Kameraden mussten sich in der Handhabung mit den neuen Sprechfunkgeräten in diversen Fortbildungen schulen lassen. Hinzu kam die flächendeckende Einführung der digitalen Alarmierung, auch hier mussten große Summen von den Kommunen und vom Landkreis aufgebracht werden.
Die bereits sich auf hohem Niveau befindliche Ausbildung der Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden gilt es, auch in der Zukunft zu forcieren, ist sie doch ein Garant für den effektiven Einsatzerfolg der Freiwilligen Feuerwehren. Die Ausbildung eines Freiwilligen Feuerwehrmitgliedes unterscheidet sich von einem Berufsfeuerwehrmitglied nur in der Zeitdauer der Ausbildung. Die Ausbildungsinhalte entsprechen auch denen der hauptamtlichen Kräfte, abgesehen von der Rettungsdienstausbildung.
Das Einsatzspektrum hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Mehrere Freiwillige Feuerwehren im Landkreis leisten bereits jährlich über 200 bis 400 Einsätze, dies entspricht im Durchschnitt alle zwei Tage bis zu täglich einem Einsatz, mit steigender Tendenz. Diverse Großeinsätze in den vergangenen Jahren haben die Feuerwehren bis an ihre Leistungsfähigkeit heran belastet. Hierbei zeigte sich aber auch wieder einmal deutlich, dass wir jede auch noch so kleine Feuerwehr dringend benötigen, denn nur gemeinsam können wir den zukünftigen Herausforderungen gewachsen sein, deshalb lautet auch das diesjährige Motto des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen „Gemeinsam sind wir stark!"
Aufgrund des demografischen Wandels unserer Gesellschaft haben auch die Feuerwehren zunehmend personelle Probleme, die sich aber unterschiedlich verteilt im Landkreis Goslar bemerkbar machen. Ich möchte Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, deshalb bitten, sich ebenfalls, sei es in persönlicher Form als aktives Mitglied oder in finanzieller Form als förderndes Mitglied in eine unserer 55 Freiwilligen Feuerwehren einzubringen. Unterstützen Sie auch unsere Jugend- und Kinderfeuerwehren, in denen nach wie vor hervorragende Jugendarbeit geleistet wird.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich aber auch die für die Feuerwehren zumeist im Hintergrund laufende, aber dennoch umso wichtigere Verbandsarbeit. Die Feuerwehren im Landkreis Goslar werden über den Kreisfeuerwehrverband Goslar e.V. und dem Braunschweigischen Feuerwehrverband beim Landesfeuerwehrverband Niedersachsen vertreten, und über die Verbände haben die Mitglieder die Möglichkeit, ihre Bedenken und Anregungen auch auf Landesebene vorzubringen und zum Beispiel bei der Anhörung zum Niedersächsischen Brandschutzgesetz mitzuwirken. Besser kann Demokratie kaum sein. An dieser Stelle möchte ich aber auch den Arbeitgebern der Freiwilligen Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden ganz besonders danken. Die Arbeitgeber leisten einen außergewöhnlichen Beitrag, wenn sie die Kameradinnen und Kameraden für Einsätze und Lehrgänge von der Arbeit freistellen. Ohne das Engagement der Unternehmen wäre das Modell der Freiwilligen Feuerwehren in Deutschland nicht mehr tragfähig und die Kommunen mussten enorme finanzielle Beiträge für die Vorhaltung hauptamtlicher Kräfte bereitstellen. Aber auch die Unternehmen profitieren in der Regel von den Mitgliedern der Feuerwehren, sind diese doch vor allem im betrieblichen Brandschutz gut ausgebildet und können als teamfähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingesetzt werden.
Abschließend möchte ich mich auch bei der Goslarschen Zeitung bedanken, die es wieder einmal ermöglicht hat, dass sich die Feuerwehren in einer Beilage präsentieren können. „Gott zur Ehr dem Nächsten zur Wehr"
Kreisbrandmeister Uwe Fricke, Landkreis Goslar