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Großeinsatz durch Feuer in Papierbunker bei Fermacell

Montag, 27.01.2020, 19:31 Uhr

2020 01 27 012Dunkler Rauch löst am Montagabend einen Großeinsatz in der Papieraufbereitung bei den Fermacell-Werke in Münchehof aus. Alarmiert wurden zunächst die Feuerwehren aus Münchehof und Seesen, sowie der Rettungsdienst.

Aufgrund eines technischen Defektes war es vermutlich zu einer Funkenbildung in einer der Papiermühlen gekommen. Beim Weitertransport in den Faserbunker ist es dann wohl zu dem Ausbruch des Feuers gekommen. Darauf hin löste ein automatischer Brandmelder den Feueralarm in der Anlage aus. In den Mühlen der Anlage werden aus dem angelieferten Altpapier kleine Schnipsel geschreddert, in sechs sogenannten Bunkern gelagert, um diese später für die Produktion von Fermacellplatten zu nutzen.

Nach der Erkundung der Einsatzstelle wurde eine Brandbekämpfung im Bereich der Faser-Mühlen und Bunker eingeleitet. Über mehrere Stunden zogen sich die Löcharbeiten und die anschließende Überprüfung der Anlage hin, da nicht auszuschließen war, dass Glutreste in die Filteranlage im Faserturm hätten gelangt sein können. Da sich die Rauchgase über alle Ebenen nach oben ausgebreitet hatten, wurden diese durch weitere eingesetzte Trupps unter Atemschutz kontrolliert. Die Brandbekämpfung wurde baulich bedingt über das Erd- und Obergeschoß durchgeführt. 

Schnell war zu erkennen das hier "Menpower" gefragt war, daher wurde zunächst der "Löschzug Süd" mit den Feuerwehren aus Herrhausen, Ildehausen und Kirchberg, später dann die Ortsfeuerwehr Bornhausen hinzualarmiert, um das Einsatzgeschehen mit weiteren Atemschutzgeräteträgern zu unterstützen. Bei größeren Einsätzen mit einem hohen Personalbedarf, werden die Züge "Nord/Süd" einzeln oder auch gemeinsam alarmiert, oder aber einzelne Feuerwehren. So soll eine ausreichende Versorgung mit Personal und Material zu jeder Zeit gewährleistet sein. Darüber hinaus wurde die Werkfeuerwehr Crown mit dem Hochleistungslüfter angefordert. Ebenso wurden die FTZ mit dem Abrollbehälter Atemschutz zur Einsatzstelle beordert.

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Neben den Mühlen und drei Bunkern waren von dem Brand auch die Transportbänder und Fördereinrichtungen der Anlage betroffen. Diese führte zu einer starken Verrauchung im Gebäude. Dank des Einsatzes von Löschwasser in den Betriebsteilen der Papier-Mühlen und in den Faser-Bunkern konnte das Feuer eingedämmt werden. Schwierig war die Brandbekämpfung in den Faserbunkern, da der Zugang nur über die sogenanten Montageklappen möglich war. Solch ein Vorratsbunker hat ein Vassungsvermögen von annähernd 100 Kubikmetern und dieser war zu 30 Prozent gefüllt. Aufgrund der Oberflächenbeschaffenheit des Papiers perlt Wasser auf den Fasern sehr leicht ab. Daher wurde, um die Oberflächenspannung des Brandgutes herabzusetzen und dadurch einen besseren Löcherfolg zu erzielen, dem Löschwasser ein Netzmittel zugefügt.

Um die Sicht für die Atemschutzgeräteträger zu verbessern und die Anlage rauchfrei zu bekommen, wurden drei Hochleistungslüfter, darunter auch der große Hochleistungslüfter der Werkfeuerwehr Crown eingesetzt. Mit der sogenannten Überdruck-Ventilation konnte so Brandrauch abgeführt werden. Gegen 21 Uhr war das Feuer unter Kontrolle. Aufgrund der Unzugänglichkeit der Faserbunkern konnte das Feuer dort erst nach einem massiven Schaumeinsatz vollständig gelöscht werden.

Um 23.50 Uhr wurde die Anlage von der Feuerwehr an den Betreiber übergeben, und so konnte ein Großteil der 109 Einsatzkräfte wieder einrücken. Die im Nachgang erforderlichen Arbeiten, die von der Freiwilligen Feuerwehr Münchehof geleistet worden, dauerten bis weit nach Mitternacht an, so dass diese erst gegen 1.30 Uhr die Einsatzstelle verlassen konnten.

Das frühzeitig alarmierte DRK Münchehof sorgte bei dem über viereihalb Stunden andauernden Einsatz für die Versorgung der Einsatzkräfte mit Essen und Getränken. An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal für die tolle Verpflegung der Einsatzkräfte bedanken. 

Verletzt wurde bei dem Brandeinsatz glücklicherweise niemand. Für die Münchehöfer Einwohner bestand zu keiner Zeit eine Gefahr. Zur genauen Brandursache und zur Schadenshöhe können zum jetzigen Zeitpunk keine Angaben gemacht werden.

Eingesetzte Kräfte:

  • Feuerwehr Seesen mit ELW, TLF 16, LF 20, DLA (K) 23/12, SW 2000, RW 2
  • Feuerwehr Münchehof mit LF 10, MTW
  • Feuerwehr Bornhausen mit TSF-W, MTW
  • Feuerwehr Herrhausen mit TSF-W, MTW
  • Feuerwehr Ildehausen mit TSF-W, MTW
  • Feuerwehr Kirchberg mit TSF, MTW
  • Stadtbrandmeister Seesen
  • Kreisbrandmeister
  • Rettungsdienst der KWB Goslar mit NEF und RTW (Rettungswache Seesen)
  • DRK Münchehof
  • Polizei Seesen 
   
 Text:  Lutz Lunkewitz
 Fotos:  Feuerwehr Seesen
 
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